Von 2020 bis 2025 wird der zunehmende Onlinehandel denBedarf nach Lager- und Logistikflächen in Deutschland um circa vier Millionen Quadratmeterzusätzlich anwachsen lassen. Denn laut Berechnungen des globalen ImmobiliendienstleistersCBRE werden für jede zusätzliche Milliarde Euro an E-Commerce-Umsatz rund 100.000 Quadratmeter neue Distributionsflächen benötigt – und bis 2025 könnte der Umsatz desOnlinehandels in Deutschland um 43 Milliarden Euro steigen. Dies sind Ergebnisse des aktuellenReports „CBRE Global E-Commerce Outlook 2021“, für den CBRE eine Vielzahl an Faktorenuntersucht hat, welche Prognosen zu den jeweiligen Entwicklungen des Onlinehandels inverschiedenen Ländern erlauben – beispielsweise der Anteil der städtischen Bevölkerung, dieVerbreitung von Kreditkarten, digitale Fähigkeiten sowie die Infrastruktur. Diese Faktoren hatCBRE aggregiert, um ein Ranking für die Stärke der Entwicklung des Onlinehandels zu erstellen.Dabei belegte Deutschland mit 72 Punkten unter weltweit 43 untersuchten Ländern den drittenRang – nach Südkorea mit 87 Punkten und dem Vereinigten Königreich mit 78 Punkten.
„Der Onlinehandelt gewinnt als wichtiger Treiber der Logistikflächennachfrage weiter anBedeutung“, sagt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland.„Weniger klar ist hingegen, ob der Markt diese Flächennachfrage auch bedienen kann. Denn bereits jetzt wird es in vielen Regionen Deutschlands schwieriger, die passenden Grundstückeoder Mietflächen für die E-Commerce-Nutzer zu finden“, warnt Koepke.
Da für die weltweiten E-Commerce-Umsätze bis 2025 ein Anstieg auf fast 1,3 Billionen Euro zuerwarten ist, dürfte die globale Logistikflächennachfrage gar um 130 Millionen Quadratmeteransteigen. In Europa dürften rund 29 Millionen Quadratmeter benötigen werden.
Ein entscheidender Faktor für die Umsatzentwicklung des Onlinehandels ist die Entwicklung desAnteils des Onlinehandels am gesamten Einzelhandel. „In Europa ist die E-Commerce-Durchdringung in den verschiedenen Ländern noch recht unterschiedlich. Es gibt eine Reihe vonMärkten, darunter Großbritannien, Deutschland, Schweden und die Niederlande, in denen bereitsviele der Faktoren vorhanden sind, die ein hohes Maß an E-Commerce ermöglichen. Wir glaubenjedoch, dass viele der weniger etablierten Märkte wie Portugal, Italien und Spanien in dennächsten fünf Jahren ein höheres Wachstum verzeichnen werden und beginnen werden, zu denanderen Märkten aufzuschließen, was zu einer wachsenden Nachfrage nach Logistikflächen indiesen Märkten und in ganz Europa führen wird“, sagt Dr. Jan Linsin, Head of Research beiCBRE in Deutschland.
„Der Anstieg des Anteils vom Online-Handel an den gesamten Einzelhandelsumsätzen inDeutschland von 14 auf 19 Prozent bis 2025 liegt weit unter dem Niveau anderer Länder. Soweisen bereits heute mache Länder in Asien, die USA und das Vereinigte Königreich Anteile vondeutlich mehr als 20 Prozent auf. Viel Luft nach oben also auch für weiteres relatives Wachstum,insbesondere durch den Lebensmitteleinzelhandel und die stärker werdende Kaufkraft der‚Millennials‘“, ergänzt Koepke.
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