Ab sofort findet sich in der Enter Technikwelt Solothurn ein an der Hochschule für Technik FHNW entwickeltes Exponat, dass die grossen und kleinen Besuchenden mittels künstlicher Intelligenz zu Superhelden, Fantasiefiguren oder Personen aus längst vergangenen Zeiten werden lässt.
Faszinierende Zeitreisen vom ersten Schweizer Radiostudio bis zu den neuesten Erfindungen: In der Enter Technikwelt Solothurn wird analoge und digitale Technikgeschichte lebendig. Auf rund 10’000 m2 ist die einzigartige Sammlung an funktionstüchtigen Objekten aus der Geschichte der Computer und der Unterhaltungselektronik zu sehen.
Fantastische Filmautos, Drucken wie zu Gutenbergs Zeiten oder packende Games auf alten Konsolen – die über zehn Themenwelten bieten einmalige Erlebnisse, die alle Sinne ansprechen. Ab sofort wartet ein neues interaktives Highlight auf die Besuchenden: Die AI-Selfie-Box, entwickelt von einem achtköpfigen Team an den Instituten für Data Science und für Interaktive Technologien der Hochschule für Technik FHNW. Das Exponat soll nicht nur unterhalten, sondern auch mithelfen, allfällige Ängste und Unsicherheiten gegenüber künstlicher Intelligenz abzubauen.
Vom 3D-Modell zur Reise in Traumwelten
Das Exponat, eine Art Fotoautomat, fertigt aus mit fünf Kameras aufgenommenen Fotos ein 3D-Modell der Traumreisenden. Anschliessend stehen eine Reihe an Prompts zu Verfügung, aus denen ein KI-Modell Bilder erstellt, mit denen sich die fotografierte Person nach Belieben verwandeln kann: In eine Lego- oder Computerspielfigur, in Superhelden oder Astronautinnen, in Kleinkind oder Seniorinnen oder auch als Mensch in eine längst vergangene Epoche.
Daniel Perruchoud, Professor und KI-Spezialist an der FHNW, hat die Box mitentwickelt. «Das Ziel war es, für die Technikwelt Enter etwas Attraktives zu schaffen, was eine gewisse gesellschaftliche Relevanz hat. Die Box soll den Besuchenden auf spielerische Art und Weise das Thema künstliche Intelligenz näherbringen – und so allenfalls auch gewisse Ängste abbauen können», sagt er. Denn künstliche Intelligenz ist nicht nur eine Spielerei, sondern hat auch Potential für vielfältige und wichtige Anwendungsmöglichkeiten – beispielsweise im medizinischen Bereich beim Erkennen von Krankheiten auf MRI-Bildern.
«Aus der Kooperation mit der der FHNW ist eine publikumswirksame Installation zu einem hochaktuellen Thema entstanden», freut sich Violetta Vitacca, verantwortlich für Kooperationen bei der Enter Technikwelt Solothurn.
Vorlesungen, Events und Führungen
Jürg Christener, Direktor der Hochschule für Technik FHNW, freut sich ebenfalls über die Kooperation zwischen Hochschule und Museum: «Uns verbindet die Motivation, die Begeisterung für die Welt der Technik an die nächsten Generationen weiterzutragen». Die Zusammenarbeit beschränkt sich denn auch nicht auf das Exponat. Zurzeit läuft bereits das Vorlesungsmodul «Technikgeschichte erleben» der FHNW, das teilweise in der Enter Technikwelt unterrichtet wird. «Unsere Studierenden verbinden dabei Fragestellungen, theoretische Ansätze sowie zeitliche Einordnungen technischer Entwicklungen mit realen Objekten. Damit sollen sie einen vertieften Einblick erhalten, wie sich Technik entwickelt, wie Menschen Artefakte nutzen und der sozio-technische Wandel der Zeit auf die Gegenwart wirkt», erklärt Modulleiterin Dr. Roswitha Dubach von der FHNW.
Geplant sind weitere Veranstaltungen und Führungen. Den Auftakt mach am 24. Mai 2024 ein Podiumsgespräch zum Thema «Weder künstlich noch intelligent? Mythen und Realität rund um KI» mit Estelle Pannatier von der Menschenrechtsorganisation AlgorithmWatch und Prof. Dr. Susanne Suter von der FHNW.
